Ausbildung: Systemische Beratung
Systemische Beratung Ausbildung
Die systemische Beratung gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung, besonders in Bereichen wie Coaching, Therapie, Organisationsentwicklung und sozialer Arbeit. Diese Beratungsform legt den Fokus auf die Interaktionen innerhalb von sozialen Systemen wie Familien, Teams oder Organisationen, anstatt einzelne Personen isoliert zu betrachten.
Systemische Beratung ist ein Beratungsansatz, der davon ausgeht, dass Probleme und Herausforderungen nicht isoliert entstehen, sondern immer im Kontext von sozialen Beziehungen und Interaktionen zu sehen sind. Die systemische Beratung arbeitet mit dem gesamten System, sei es eine Familie, ein Team oder eine Organisation, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Für die Ausbildung in systemischer Beratung gibt es in Deutschland keine einheitlichen Zugangsvoraussetzungen, aber die meisten Ausbildungsinstitute setzen einen beruflichen Hintergrund im psychosozialen Bereich voraus. Geeignete Berufe können unter anderem sein:
- Sozialarbeiter/in
- Pädagoge/Pädagogin
- Psychologe/Psychologin
- Mediziner/in
- Berater/in oder Coach
Zudem verlangen einige Institute Berufserfahrung im entsprechenden Bereich, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer bereits praktische Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit Menschen mitbringen.
Inhalte und Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung zur systemischen Beraterin oder zum systemischen Berater dauert in der Regel 1,5 bis 3 Jahre, abhängig vom Anbieter und der Intensität des Programms. Die Ausbildung ist modular aufgebaut und umfasst in der Regel die folgenden Bereiche:
Grundlagen der systemischen Theorie: Einführung in die Prinzipien der systemischen Arbeit, wie z. B. das Verständnis von Systemen, Kommunikationsmustern und Interaktionen innerhalb von Gruppen.
Methoden und Techniken: Erlernen spezifischer Methoden der systemischen Beratung, wie z. B. zirkuläres Fragen, Hypothesenbildung und Arbeit mit Metaphern.
Praxisorientierte Übungen: Rollenspiele, Fallarbeit und Supervisionen, um die erlernten Methoden in der Praxis anzuwenden und zu reflektieren.
Selbsterfahrung: Reflektieren der eigenen Rolle im Beratungskontext und Erlernen des Umgangs mit eigenen emotionalen Reaktionen während der Beratung.
- Supervision und Coaching: Regelmäßige Supervisionen helfen dabei, die Praxisfälle zu besprechen und das eigene Vorgehen kritisch zu hinterfragen.
Ausbildungsinstitute und Zertifizierung
In Deutschland bieten zahlreiche Institute eine Ausbildung in systemischer Beratung an. Es ist ratsam, eine Ausbildung bei einem zertifizierten Institut zu wählen, da diese Qualitätssiegel von Arbeitgebern und Klienten anerkannt und geschätzt werden.
Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) :
Die DGSF zertifiziert Ausbildungsinstitute, die strenge Qualitätsstandards erfüllen, und verleiht den Abschluss "Systemische Berater/in (DGSF)".Systemische Gesellschaft (SG) :
Auch die SG zertifiziert Institute und bietet Abschlüsse wie "Systemische/r Berater/in (SG)" an.
Berufliche Perspektiven
Die Ausbildung zur systemischen Beraterin oder zum systemischen Berater eröffnet vielfältige berufliche Möglichkeiten:
- Psychosoziale Beratung: Tätigkeit in Beratungsstellen, Familienzentren oder sozialen Einrichtungen.
- Coaching und Personalentwicklung: Arbeit in der betrieblichen Gesundheitsförderung oder im Coaching von Führungskräften und Teams.
- Organisationsentwicklung: Beratung von Unternehmen bei Veränderungsprozessen, Teamentwicklung und Konfliktmanagement.
- Supervision: Begleitung von Fachkräften in sozialen Berufen durch Reflexion ihrer Arbeit und Unterstützung in schwierigen Situationen.
Weitere Informationen
Für detaillierte Informationen zu den Ausbildungsangeboten und den Voraussetzungen der einzelnen Institute besuchen Sie die Webseiten der DGSF und der SG. Hier finden Sie eine Übersicht über zertifizierte Ausbildungsinstitute und deren Programme.
Weiterführende Links: